Worte über die Selbstverantwortung
Kompromisslose Selbstverantwortung ist die unverhandelbare Voraussetzung für wahrhaftige Heilung, Glück und Freiheit. Ohne wird's nichts werden.
In diesem Text geht es um die Beleuchtung der Wichtigkeit und Notwendigkeit der eigenen Selbstverantwortung. Ich betrachte die kompromisslose Selbstverantwortung als zentralen Schlüssel für das individuelle Streben nach Glück und Freiheit, und als Antwort auf Fragen und Herausforderungen im öffentlichen Diskurs.
Außerdem, habe ich mich beim Schreiben überwiegend für die Ich-Form entschieden, damit jeder beim Lesen in der eigenen inneren Betrachtung verweilen kann und so für sich überprüfen kann, inwiefern diese Beleuchtung Neues sichtbar werden lässt oder bereits Erhelltes weiter betont.
Über die Selbstverantwortung
Ich übernehme die Verantwortung für mich und mein Leben, für meine Gesundheit und mein Glück. Ich höre auf ein Opfer meiner Umstände zu sein. Ich kontrolliere das, was ich kontrollieren kann - mich - und höre auf zu kontrollieren, was ich nicht kontrollieren kann - andere. Alles andere endet in manipulativen Verhaltensweisen.
Ich lebe für mich und für niemand anderen. Niemand ist für mich verantwortlich und ich erwarte von niemandem, dass er für mich lebt. Ist das nicht egoistisch? Ja, klar und das ist gut so. Denn jede Form der Selbstaufgabe führt zu der Erwartungshaltung, dass andere das Gleiche für mich tun. Denn, gebe ich die Verantwortung für meine Bedürfnisse ab, so muss ein anderer eintreten, um diese zu erfüllen. Es sei denn, diese Bedürfnisse sterben plötzlich ab, was selten der Fall ist. Oder, ich kastriere mich geistig oder spirituell in meiner menschlichen Pracht und schließe mich einer (religiösen) Nicht-Mehr-Denk-Fabrik an.
Nur ein gesunder egoistischer Mensch ist in der Lage sein eigenes Leben, nach seinen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten, zu heilen, zu wachsen und gewaltfrei zu leben. Denn jede Auslebung einer Haltung erwartungsvoller Bedürfnis- und Wunscherfüllung und der daraus resultierenden stillen Manipulation, ist bereits Gewalt. Es ist eine stille Gewalt, die sich dann ins Extreme steigert, bis hin zu einem Knall und der Kugel, die das Haupt trifft, weil einer die Erwartungshaltung und Vorstellung des Anderen leider nicht erfüllen konnte. Die eigene Verantwortung wurde abgegeben und ein anderer Mensch dafür verletzt.
Warum ich mich so ohnmächtig fühle? Weil ich es bin, der die eigene Verantwortung und das eigene schöpferische und menschliche Potential abgespalten und entwürdigt hat. Übernehme ich nicht die volle Verantwortung, für alle Aspekte meines Seins, so muss ich mir früher oder später eingestehen, dass ich mich unsichtbaren Kräften ausliefere, die über mich und mein Leben verfügen. Der Pakt mit dem selbsterschaffenden Teufel.
Und so müssen die Anderen für meine ohnmächtige Bedürftigkeit und Machtlosigkeit herhalten. Schließen sich viele Menschen zusammen, um genau das gemeinsam zu leben und sich achtsam gegenseitig ihre Tränen zu verneinen und zu verheimlichen, wird daraus eine Welt der Illusion, der Scheinheiligkeit, Zerstörung und der Kriege.
All das ist mehr als offensichtlich geworden in den vergangenen Jahren der Corona Maßnahmen. Eine Zeit in der jahrhundertealte toxische Lebensprinzipien, Machtverhältnisse, Gehorsamkeit und deren (un)moralische Grundlage sichtbar wurden. Eine Zeit, in der ganz klar erkenntlich war, wie der Mensch, aus Angst getrieben, andere Menschen kontrolliert, um sich sicher und geborgen zu fühlen und sein neurotisches zwanghaftes Verhalten zu rechtfertigen.
So wurde sichtbar, wie in unserer Gesellschaft, das Recht des Bedürftigen mehr zählt und wiegt als das, des freien Menschen und eine Aufopferung still erwartet wird. Die Verantwortung für das eigene Wohl wird abgegeben. Die Verantwortung für die eigene Gesundheit wird ebenso und selbstverständlich abgeben. Die Verantwortung wird in vielerlei Hinsicht so schamlos abgegeben, während von anderen erwartet wird, es gleich zu tun, damit der eigene Widerspruch und Selbstbetrug bloß nicht auffällt oder gar bitter aufstößt. Eine großartige Doppelmoral lässt grüßen.
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Niemand regiert über mich, außer ich selbst. Aber, wenn ich genau diesen heiligen Grundsatz leugne oder ignoriere, brauche ich mich nicht zu wundern, dass in meinem Namen Kriege geführt werden - gegen mich selbst. Oder, wenn ich beginne andere Menschen zum Wohle anderer zu opfern und zu diskriminieren, weil der ängstliche und bedürftige Mensch, aus dieser Doppelmoral heraus, mehr wert zu sein scheint, als der selbstbewusste, selbstdenkende und angstfreie Mensch. So sollte ich mich auch nicht über eine gespaltene Gesellschaft, voller gespaltener Persönlichkeiten wundern, welche ich in meiner eigenen inneren Spaltung und Widersprüchlichkeit belebe.
„Aber, so einfach sind die Dinge leider nicht.“
Oder bin ich lediglich zu feige, um der Wahrheit ins Auge zu blicken? Weil ich schlussendlich entdecken werde, wer wirklich im Schlupfloch des eigenen Leides und der eigenen Konflikte, in der hintersten und staubigsten Ecke sitzt, armselig und schuldbewusst die Fäden ziehend. Ich selbst.
Wenn ich also nicht komplett durcherzogen, zwang-angepasst, gehorsam oder faul bin, müsste mir klar werden, dass ich mit meiner Verantwortungsabgabe eine Doppelmoral lebe, die in ihrer Essenz die Ursache für die eigenen und kollektiven Probleme darstellt.
Das eigene ehrliche Eingeständnis müsste wenigstens bis zur eigenen Hauswand reichen und so etwas hier beinhalten:
Ich, als erwachsender Mensch, trage die unverhandelbare Verantwortung für mein Leben und ich alleine habe die Aufgabe mein Leben so zu verändern, um es nach meinen eigenen Wünschen zu gestalten, ohne auf andere Menschen, Systeme und Dinge angewiesen zu sein oder sie für mich zu beanspruchen.
Ich bin für mein Glück, meine Freiheit und meine Gesundheit verantwortlich. Weder kann ich die Schuld in meiner Kindheit suchen, noch bei irgendwelchen Mitgliedern irgendwelcher Regierungsparteien.
Es ist mein eigener Wille mich gegen die Ohnmacht, gegen innere Widersprüchlichkeit und gegen ein hilfloses und zerstörerisches, auf den Tod gerichtetes Leben, zu entscheiden. Es ist mein freier Wille, mich für meine Verantwortung, meine Manifestationskraft und für meine Bejahung der Schönheit des Lebens und seines wahren Wertes, zu entscheiden.
Nur, was ich aus eigener Willenskraft, Denkbewegung, Überzeugung und praktischer Arbeit vollbracht habe oder als Austausch, durch diese, gerecht, freiwillig und transparent mit anderen gehandelt habe, steht mir rechtmäßig zu und ist gut. Alle anderen Strategien zur Besitzergreifung, Benutzung oder jeglicher Form der Abgabe der eigenen Erfüllung, sind böse, unrechtmäßig, manipulativ und pflügen den Nährboden der Gewalt, der Konflikte und des Raubes.
Und wie beenden wir jetzt die Konflikte in unserem eigenen Leben und in der Welt? Indem wir ihnen ihren Nährboden entziehen, an dessen Existenz und Erhaltung, wir uns maßgeblich beteiligt haben. Nur wenn jeder einzelne Mensch wieder die Verantwortung für sich und sein Leben übernimmt, kann Frieden einkehren, ohne Interessenkonflikte, politische Interventionen oder Fremdbestimmungen.
Indem wir uns um uns selbstverantwortlich und selbstliebend kümmern, kreieren wir ein, sich selbst regulierendes, System, was aus unabhängigen, im harmonischen Austausch stehenden und Handel betreibenden, Entitäten besteht, wie es in der Natur ganz und gar üblich ist. Als Menschen können wir jedoch, anstatt instinktiv und triebgesteuert Nahrung erbeuten zu müssen, unseren Verstand nutzen (und sollten das auch tun), um mit Geld als Tauschmittel, Handel zu betreiben und ungezwungen und zielführend Werte gegen Werte zu tauschen. Und das auf freiwilliger Basis. Wir sind ein Teil der Natur, wir sind Menschen und keine Tiere (oder Kartoffeln).
Wir bauen uns eine neue lebensfreundliche Welt, indem wir beginnen uns um unsere eigene innere und äußere Welt zu kümmern, ohne von anderen zu erwarten, dass sie für unsere Bedürfnisse, Schwächen und Ängste einstehen und herhalten müssen.
Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass ich als Individuum mir die bisherige Abgabe meiner eigenen Verantwortung ehrlich eingestehe und von jetzt an kompromisslos die Verantwortung für mein Leben und alle seine Aspekte übernehme.
Ich möchte dich und mich einladen, egal wie mächtig der Einfluss äußerer oder auch innerer Umstände erscheinen mag, wieder lebensbejahend zu handeln, mutig zu sein und die eigene wahrhaftige Größe, die der Kraft der eigenen Selbstverantwortung zugrunde liegt, anzuerkennen. Es wird kein Weg an der Wahrheit vorbei führen. Wir haben lediglich die Wahl, wie lange wir uns im Kreis drehen möchten, bis wir, anstatt schwindelerregende Höhen zu erreichen, erbrechen müssen. Lass uns den Mut haben zum eigenständige Denken, Wahrnehmen und um der Wahrheit wieder in die Augen zu schauen.
Felix